Dr.in Miriam Haller

Als kulturwissenschaftliche Alter(n)s- und Erziehungswissenschaftlerin interessieren mich Passagen in all ihren Formen und Bedeutungen: als Übergänge von einer Lebensphase in die andere, von einem Ort zum anderen, als Text-Passagen, als Bauwerke… Der Begriff der Passage inspiriert zum Nachdenken über die Zeit und die Gesellschaft, in der wir leben, ebenso wie zur Reflexion unseres Lebens und unserer Beziehungen mit anderen Menschen. Philosophisch schlägt der Begriff der Passage Brücken von Walter Benjamins Passagen-Werk über ethnologische Studien zu den ‚Rites de passage‘, den Übergangsriten, bis hin zu Achille Mbembes Ethik des Passanten.

Nach langen Jahren an der Universität zu Köln, in denen ich als stellvertretende Leiterin, später dann Leiterin der Koordinierungsstelle Wissenschaft + Öffentlichkeit und des Center for Aging Studies gearbeitet habe, bin ich 2019 zu dem Schluss gekommen, nun wirklich lange genug zur Uni gegangen zu sein.

Nach dieser Passage arbeite ich weiterhin als Wissenschaftlerin, jedoch nicht mehr universitär gebunden, sondern für kubia — das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW geförderte Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur.

Meine kulturgerontologischen und kulturgeragogischen Forschungsschwerpunkte sind biographische Übergänge und rites de passage im Alter, die Performanz und Performativität des Alter(n)s („Ageing trouble“), kritische Analysen von Altersdiskursen, Ambivalenzen des Alter(n)s,  Generationenbeziehungen, Generationendiskurse und Intergenerationelles Lernen in der Kulturellen Bildung, Methoden und Methodologie transdisziplinärer und partizipativer Alternsstudien und — last but not least — die Kulturelle Bildung im Alter. Nach langjähriger Erfahrung mit im strengeren Sinne wissenschaftlichen Forschungsmethoden interessieren mich nun noch stärker als zuvor die künstlerischen Arten und Weisen, biographische Übergänge, Generationenbeziehungen und das Älterwerden zu erkunden, die sich zum Teil explizit als künstlerische Forschung verstehen.

Neben der Forschung setze ich auch meine Lehr- und Vortragstätigkeit fort. Ich lehre im Hochschulzertifikatskurs „Kulturgeragogik“ der FH Münster/kubia.

Ein weiteres Standbein — oder vielleicht besser: Spielbein — ist die Beratung: Als Geragogin habe ich im Rahmen meiner Tätigkeit an der Universität zu Köln unzählige Menschen in der Übergangsphase zwischen Arbeit und Ruhestand beraten und begleitet. Diese Beratungstätigkeit setze ich nun mit einem erweiterten methodischen Werkzeugkasten fort. Als vom Focusing-Institut Köln zertifizierte Focusing-Beraterin verbinde ich die Methode des Focusing mit Methoden aus der Kulturellen Bildung. Bitte kontaktieren Sie mich, wenn Sie vor einer biographischen PassAGE stehen, für die Sie sich eine focusingorientierte Begleitung wünschen.